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Von Bad Orb auf den Molkenberg

  • Beitrags-Kategorie:Unterwegs

Als ich dem Mann berichtete, dass auch in Bad Orb ein Wartturm steht, wurde direkt die nächste Wanderung geplant, dahin will ich euch heute gerne mitnehmen.

In Bad Orb angekommen, ging es zuerst durch den Kurpark und schnell noch eine lila Rose platziert.

Die beiden auf den Bänken am Weiher verweilenden „Kurgäste“ sind Bronzeplastiken des Bildhauers Christian Paschold aus Erfurt.

Wir verlassen den Kurpark und folgen dem Orbbach. Hier geht auch der Barfußpfad entlang, mit 4,5 km der längste in Deutschland.

Das sind Gradiersteine. Im Mittelalter wurde das Siedesalz durch Kastengradierung gewonnen. Diese Steine stammen aus der Solgasse in Bad Orb. Sie zeigen abgesetzte Ton-Kalk- und Gipsschichten mit Eindrücken von Holzbohlen und Balken der Verdunstungskästen.

Es geht steil bergauf durch den Tannenwald.

Oben angekommen werden wir belohnt mit einem tollen Blick auf Bad Orb.

„Fledermausfreundliches Haus“ fördert den Schutz hausbewohnender Fledermäuse.

Wir sind am Wartturm auf dem Molkenberg angekommen. Hinter dem Turm verbirgt sich eine spannende Sage um Peter von Orb.

In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege hielt sich in den Wäldern um Orb eine Räuberbande versteckt, welche die ganze Gegend unsicher machte. Anführer der Bande war der „Peter“ von Orb“ , ein verwegener Geselle, der auch vor einem Mord nicht zurückschreckte.
Lange suchte man ihn vergeblich, da ihm die dichten Wälder immer wieder Unterschlupf boten. Endlich aber gelang es doch, den Räuberhauptmann zu fassen und in den festen Wartturm auf dem Molkenberg einzukerkern.
Der Räuber und Wilddieb, der gewohnt war, in Freiheit durch die weiten Wälder zu streifen, litt sehr unter der Gefangenschaft im engen Turm, so dass er fast verzweifelte. Da hörte er eines Tages unter sich in der Erde ein Scharren und Wühlen. Was sollte das bedeuten?
Das Scharren kam immer näher, und auf einmal guckte der Kopf eines Fuchses aus dem Boden. Der Räuber hatte nämlich früher einen Fuchs gezähmt, der ihm dann überall wie ein Hund nachlief. Nun witterte der Fuchs die Spur seines Herrn und grub sich unter dem Turme hindurch, bis er zu seinem Herrn kam. Dieser erweiterte die Öffnung und gelangte so ins Freie. Als seine Flucht bekannt wurde, nahm ein Trupp Soldaten die Verfolgung auf; doch ohne Erfolg. Der Räuberhauptmann konnte entkommen, nicht aber sein – treuer Fuchs. Der wurde von den Landsknechten aufgespürt und totgeschlagen. Man vergrub das anhängliche Tier in der Öffnung, die es mühsam zur Rettung seines Herrnaufgewühlt hatte, und es wurde ein schwerer Stein darauf gelegt, den man den „Fuchsstein“ nannte.

Vor dem Turm lag auch ein Stein, davon habe ich leider kein Foto. Dafür gibt es einen wunderbaren Weitblick auf Bad Orb und auf den Vogelberg mit dem Hoherodskopf.

Es geht wieder abwärts nach Bad Orb. Zurück im Kurpark, noch ein Blick auf das Gradierwerk.

Wunderschön die Wiese mit den Krokussen …

Verlinkt beim Monatsspaziergang von Kristina.

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Rosa Henne

    Die bunte Krokuswiese ist faszinierend, liebe Claudia, und der Ausblick vom Wartturm auf Bad Horb ist super! Was für ein treuer Fuchs in der Sage… Auch durch den Kurpark bin ich wieder gerne mitgekommen. Hast du diese hübsche Rose in Lila selbst gehäckelt?
    Hab eine gute neue Woche!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    1. Claudia

      Danke, liebe Ingrid. Ja, die lila Rosen habe ich gehäkelt.
      Dir auch eine schöne Woche und liebe Grüße,
      Claudia

  2. nina wippsteerts

    Eine rundum schöne Wanderung! Bei dem Foto des Gradlerwerkes musste ich jetzt doch mal googeln und binnen überrascht, über diese Art der Sole zu Salz Gewinnunng. Solche Holz Konstruktionen kannte ich bis dato nicht.
    Die Legende ist schöne, eine richtige „Räuberpistole“ und ausgerechnet den treuen Fuchs erwischt es.
    Schön, dass zu den Krokussen sich eine der lila Rosen gesellte.
    Danke fürs Mitnehmen und ganz liebe Grüsse
    Nina

    1. Claudia

      Vielen Dank, liebe Nina. Oh ja, farblich passt die lila Rose sehr schön ins Bild.
      Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
      Claudia

  3. mano

    hach, schon wieder ein gradierwerk – toll! die krokusblütenwiese ist natürlich auch ein toller hingucker und hätte mich auch erfreut, ebenso wie die schönen ausblicke auf bad orb. die beiden bronzemenschen gefallen mir auch ausgesprochen gut und ich hätte mich bestimmt daneben gesetzt!
    liebe grüße von mano

    1. Claudia

      Die „Beiden“sind mir auch direkt ins Auge gesprungen, da mag man sich gern dazugesellen.
      Danke dir und liebe Grüße,
      Claudia

  4. Anne Seltmann

    Hallo liebe Claudi!

    Herrlich war der virtuelle Rungang hier bei dir und höchst spannend die Geschichte vom Räubersmann. Ich mag so was ttotal gerne lesen. Schade nur um den armen Fuchs!

    Liebe Grüße

    Anne

    1. Claudia

      Dankeschön, liebe Anne.
      Liebe Grüße zurück,
      Claudia

  5. Gerne bin ich mit dir vom Kurpark Bad Orb auf den Berg gelaufen und habe die Aussicht genossen. Besonders schön finde ich dein Eingangsbild mit Blick über den Teich oder See, die Perspektive ist klasse gewählt. Die Legende ist interessant zu lesen … nur schade um den schlauen Fuchs, der seinen Herrn rettete.
    Nun wünsche ich dir einen gemütlichen Abend – lieben Gruß von Marita

    1. Claudia

      Der Teich ist auch tatsächlich der schönste Blickpunkt im ganzen Park.
      Danke und liebe Grüße,
      Claudia

  6. Bienenelfen

    Liebe Claudia,

    wie schön!!! Ich bin begeistert und war noch nie in Bad Orb. Super auch die Geschichte um Peter und der herrliche Teich im Park. Ich werde mir gleich mal anschauen wie weit wir dorthin haben :-))))

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

    1. Claudia

      Danke ihr Lieben,
      Euch ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
      Claudia

  7. Kirsi

    Vielen Dank für diese schöne Wanderung, ganz besonders die Krokuswiese hat mir gefallen und noch ein wenig mehr das Kaltblut – ich liebe Pferde und ganz besonders die Kaltblüter.
    Liebe Grüße
    Kirsi

    1. Claudia

      An Pferden komme ich auch nicht vorbei, Kaltblüter mag ich auch sehr gerne,
      Danke und liebe Grüße,
      Claudia

  8. Pia

    Da muss man zum Glück nicht alleine auf der Bank sitzen. Die Aussicht auf dem Turm ist Traumhaft und die Erzählung der Geschichte macht den Besuch dort noch spezieller. Die Krokuswiese lässt vom Frühling träumen.
    L G Pia

    1. Claudia

      In netter Gesellschaft sitzt man doch gerne.
      Danke und liebe Grüße,
      Claudia

  9. Birgitt

    …eine schöne Wanderung, liebe Claudia,
    mit dieser tollen Aussicht als Belohnung für den Aufstieg…der Kurpark ist auch schön, besonders die beiden auf der Bank laden zu einem Foto ein…

    wünsche dir einen schönen Sonntag,
    liebe Grüße Birgitt

  10. Rosi

    eine schöne Wanderung..
    Gradierwerke kenne ich
    die hat es in Bad Kreuznach auch das Bild mit dem Weiher und den Spiegelungen darin gefällt mit
    auch der Blick vom Turm
    und die Sage um den Fuchs
    lustig die Gestalten auf den Bänken
    und frühlingshaft die Krokuswiese
    liebe Grüße
    Rosi

  11. 3he fecit

    Gradierwerke finde ich faszinierend, seit mir in Bad Kösen das erste begegnete. An so tolle Gradiersteine kann ich mich von dort allerdings nicht erinnern. Noch viel besser gefällt mir allerdings der Kaltblüter und wie er über die Wiese stapft. Und natürlich die Krokuswiese.
    Liebe Grüße, heike

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