Nach dem Besuch in Delft, möchte ich euch heute gerne mit in das Kasteel de Haar nehmen, das sich in Haarzuilens, einem Stadtteil von Utrecht, befindet.
Kasteel de Haar ist das größte und luxuriöseste Schloss der Niederlande und war früher im Privatbesitz der Familie van Zuylen. Die ursprünglich mittelalterliche Burg zeichnet sich durch ihre reiche und extravagante Geschichte und die vielen besonderen Geschichten aus, die sich hinter den Burgmauern verbergen.

1890 erbt Baron Etienne van Zuylen van Nijevelt van de Haar die stark verfallene Domäne De Haar. Er entschließt sich zum Wiederaufbau dieser Familienburg als Ehrerweis für seine ruhmreichen Vorfahren. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Hélène geborene Baronesse de Rothschild nimmt er die Dienste des Meisterarchitekten Pierre Cuypers in Anspruch, der damals durch den Bau des Rijksmuseums und des Hauptbahnhofs in Amsterdam schon zu Berühmtheit gelangt war. Cuypers macht aus De Haar unter Beibehaltung ursprünglicher Gebäudeteile ein wahres Gesamtkunstwerk.

Im inneren des Schlosses Prunk pur. Die imposante Halle ist der ehemalige Innenhof von Kasteel de Haar. Das 18 Meter hohe Holzgewölbe ist reich mit Blattgold verziert.

Es gibt sehr viele Räume auf drei Etagen, Rittersaal, Ballsaal, Festsaal, Bibliothek, jede Menge Schlafräume, Badezimmer und natürlich auch die Zimmer der Angestellten, die allerdings eher schlicht gestaltet waren.

In diesem Schlafgemach soll es angeblich gespukt haben.

Unmittelbar nach Beginn der Restaurierung des Schlosses wurde mit dem Bau eines Parks und mehrerer Gärten begonnen, die ebenso spektakulär sein sollten wie das Schloss selbst. Die Gestaltung und der Bau der Gärten war keine leichte Angelegenheit. Neben dem Wiederaufbau der alten Gärten mussten die Charakteristika der umliegenden Landschaft, eine Wiesenfläche, erhalten bleiben.
Baron Etiennes Wunsch war es, dem Park von Anfang an ein erwachsenes Aussehen zu verleihen. Dies wurde auf spektakuläre Weise realisiert. 40 Jahre alte Bäume aus der ganzen Provinz Utrecht wurden zu De Haar gebracht. Etwa 7.000 Bäume wurden über Nacht auf den Mallejannen transportiert. Diese Bäume sind ca. 140 Jahre alt!

Direkt um die Burg herum befinden sich eine Reihe von geometrischen Gärten, die vor allem dekorativen Charakter haben, wie z.B. der Römische Garten, der seinen Namen von der Form einer römischen Pferderennbahn hat.


Ungefähr an der Stelle, an der der Römische Garten angelegt wurde, liegt das antike Dorf Haarzuilens, das bis 1898 erbaut wurde. Über die Entstehung des malerischen Weilers ist nur wenig bekannt. Das Dorf entstand wahrscheinlich im Mittelalter, direkt unter dem Schutz, den die Mauern des Schlosses de Haar dem Weiler bieten konnten.
Als letzte greifbare Erinnerung an das alte Dorf Haarzuilens befindet sich die Kapelle neben der Burg. Die Existenz dieser Kapelle wird erstmals um 1420 erwähnt, aber es ist wahrscheinlich, dass die Kapelle noch älter ist; Im Turm befinden sich noch Gebäudereste älteren Datums. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung von Haarzuilens im Laufe der Jahrhunderte römisch-katholisch geblieben ist, ging die Kapelle in der Zeit der Reformation in protestantische Hände über. Im Laufe des 17. Jahrhunderts verfiel das Gebäude immer mehr. Nachdem im Jahr 1703 ein Teil des Daches eingestürzt war, nutzten die Einwohner von Haarzuilens den Turm und den Rest des Kirchenschiffs als Stall und Lagerplatz. Dennoch sind bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Details des gotischen hölzernen Tonnengewölbes unter den Resten des rauen Holzdaches des Kirchenschiffs deutlich sichtbar geblieben.
Baron Etienne van Zuylen beschloss, nicht nur sein angestammtes Schloss wieder aufbauen zu lassen, sondern auch die Kapelle als Schlosskapelle restaurieren zu lassen. Chor und Kirchenschiff sind fast von Grund auf neu gebaut, während im Querschiff noch alte Gemäuer eingebaut werden. Das Ganze ist im neugotischen Stil ausgeführt.

Zum Schluss noch eine Panoramaaufnahme

Wir waren total begeistert, sowohl vom Schloss als auch von der Parkanlage. Wer mal in der Nähe ist, sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen.

Wow liebe Claudia, das ist ja ein ganz beeindruckendes Schloss samt Parkanlage und Kirche. Das sieht richtig toll aus. Ich bin begeistert und habe mit Freude Deine Ausführungen gelesen. Ja, so eine Sehenswürdigkeit sollte man sich nicht entgehen lassen wenn man in der Nähe ist.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Auf jeden Fall, man fühlt sich ein wenig in einer anderen Welt.
Vielen Dank und liebe Grüße, Claudia
Ein wunderschönes Anwesen ist das, genau das richtige für einen Schlösser- und Burgenliebhaber wie mich.
Liebe Grüße von
Heike
Das ist es. Ich bin auch ein großer Schlösser und Burgenfan.
Danke dir und liebe Grüße, Claudia
boah, das ist ja ein. schloss mit einer wohlüberlegten gartenanlage (obwohl ich es ja lieber wild habe…), die sicher auch sehr prächtig ist. mir wäre es innen zu voluminös und prunkvoll, aber ich bin sicher, dass sich ein besuch dort ganz bestimmt lohnen würde!
danke fürs mitnehmen, ich schicke liebe grüße!
mano
Gerade innen, fand ich es auch schon sehr exzessiv, aber angucken lohnt sich schon mal.
Danke dir und liebe Grüße,
Claudia
Diese Burg sieht fantastisch aus, liebe Claudia. Andererseits wird mir fast schlecht bei dem Gedanken, wie reich dieser Adelige gewesen sein muss, um das zu bewerkstelligen. Ich bin da immer zwiegespalten, wenn ich so etwas sehe.
Liebe Grüße – Elke
Oh ja, Geld war wohl reichlich da. Da ist man zwiegespalten, wenn man diesen übertriebenen Prunk sieht und was so alles veranstaltet wurde um diesen Bau umzusetzen. Und die Bevölkerung lebte zu dieser Zeit eher in ärmlichen Verhältnissen.
Danke dir und liebe Grüße, Claudia